Studienvorbereitung - StuVo
Die Aufnahmeprüfung für den Jahrgang 2024/25 finden am 1.9. und 2.9.2025 statt.
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Die StuVo ist ein spezielles Angebot an unserer Schule, welches uns sehr am Herzen liegt. Die Vorbereitung für junge MusikerInnen auf ein Musikstudium an einer Hochschule oder Universität im Bereich Jazz/ Popularmusik ist daher ein extra geförderter Bereich an unserer Musikschule.
Neben dem Hauptfach und ggf. dem Nebenfach Klavier haben Studenten der StuVo verschiedene Ergänzungsfächer zu belegen. Die Ausbildung im Bereich StuVo umfasst in aller Regel:
- 60 Minuten Einzelunterricht Hauptfach wöchentlich
- 60 Minuten Einzelunterricht Pflichtfach wöchentlich
- 120 Minuten Ensembleunterricht wöchentlich
- 90 Minuten Gehörbildung wöchentlich
- 90 Minuten Theorie wöchentlich
- 60 Minuten Rhythmus wöchentlich
- gelegentliche "open spaces" und Workshops zu Schwerpunktthemen sind für die StuVo Teilnehmer ermäßigt.
Unsere StuVo Dozenten sind herausragende Musiker der deutschen Jazzszene und Dozenten an mitteldeutschen Musikhochschulen.
1. Unterrichtsinhalte Klavier Pflichtfach
- Erlernen pianistischer Grundfähigkeiten
- Spielen von Kadenzen und jazztypischen Akkordprogressionen
- Spielen einfacher klassischer Werke zur Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfung (beispielsweise Bela Bartok-Mikrokosmos, J.S.Bach-Notenbüchlein)
- Harmonisieren von Volksliedern
- Arrangieren von leichten Jazz-Standards mit Improvisation
2. Unterrichtsinhalte Theorie
- Überblick über alle wichtigen Intervalle, Skalen und Akkordtypen
- Klassische Akkordverbindungen mit Stimmführungsregeln (Kadenzen in enger Lage)
- Generalbass in seiner Grundbeschriftung
- Chorsatz (Kadenzen in weiter Lage)
- jazztypische Akkordsymbole mit Aussetzungen
- jazztypische Akkordprogressionen mit Aussetzungen
- harmonische Analyse von Jazz-Standards
3. Unterrichtsinhalte Gehörbildung/Rhythmik
- Hören von Intervallen, Skalen und Dreiklängen
- Erkennen von Vierklängen und deren Umkehrungen
- Notieren von 1- bis 2-stimmigen Melodie- und Rhythmusdiktaten
- Erkennen von leichten jazztypischen Akkordverbindungen
4. Unterrichtsinhalte Ensemblespiel
- stilistischer Überblick (Swing, Bebop, moderner Jazz, Latin, Bossa, Funk, Pop)
- gemeinsames Arrangieren von Stücken
- Improvisation im Bandkontext
- jazztypische Interaktionsansätze
- regelmässige Vorspiele und Konzerte
Wichtig zu wissen: Unsere StuVo Ausbildung ist i.d.R. von den Krankenkassen und Kindergeldkassen als Vollzeitausbildung anerkannt. Dadurch behalten Schüler unserer studienvorbereitenden Ausbildung ihr Anrecht auf Kindergeld und Familienversicherung.
Informationen zur Aufnahmeprüfung
Bitte bereitet zwei Stücke (Jazz Standards oder ein Standard und eine Eigenkomposition) vor. Ihr werdet diese Stücke mit Band vortragen. Diese Band, bestehend aus Klavier, Kontrabass & Schlagzeug, stellen wir und ihr könnt die Stücke vor der Prüfung kurz besprechen. Die Noten dafür müsst ihr, in ausreichender Stückzahl kopiert, mitbringen. Nutzt dazu bitte Leadsheets. Die Prüfung erfolgt nicht öffentlich und alle Interessent*innen werden einzeln geprüft. Eine Prüfung im Pflichtfach Klavier oder in Musiktheorie gibt es bei uns nicht, jedoch eine Einordnung eures Leistungsstandes, der gerade für Interessent*innen der Schulmusik ausschlaggebend ist.Bereits am Tag der Prüfung werden wir die Ensembles und Instrumentalunterrichte für diejenigen einteilen, die die Prüfung bestanden haben. Diese Unterrichtsfächer beginnen dann direkt in der Folgewoche. Die Einteilung in die Theorie- und Gehörbildungskurse erfolgt nach kurzer mündlicher Prüfung ebenfalls in der Woche darauf. Nach bestandener Prüfung für die StuVo stellen wir euch Bescheinigungen über die Teilnahme zur Vorlage bei Krankenkasse und Kindergeldkasse aus.
FAQ
Welches Equipment ist da und was muss ich mitbringen?
Vorhanden sind: Flügel, Bassamp, Gitarrenamp, Drum Set mit Snare ohne Becken, Gesangsanlage, Notenständer
Mitbringen müsst ihr: Kabel, Mikro, Becken, Sticks, Noten
Pflichtfach Klavier für künstlerisches Studium vs. Schulmusikstudium?
Alle Musikstudent*innen haben als Pflichtfach Klavier zu belegen. Daher solltet ihr euch auch in der Studienvorbereitung auf dieses Instrument gut vorbereiten. Klavier ist enorm wichtig, um Musik, Theorie und Komposition tiefer zu verstehen.
Für Interessent*innen des Schulmusikstudiums hat es noch weitere Dimensionen, da dort neben dem Pflichtfach Klavier auch Schulpraktisches Klavierspiel (SchuPra) unterrichtet und als Aufnahmeprüfungskriterium ausschlaggebend ist. Unterrichtsinhalt ist u.a. das Improvisieren von vierstimmigen Sätzen am Klavier und das ad-hoc-Transponieren von Volksliedern, wobei dazu die Hauptstimme gesungen wird.
Was ist ein Jazz Standard oder das Great American Songbook?
„Der Terminus Jazzstandard, eigentlich nur Standard genannt, umfasst Kompositionen der vergangenen Jahrzehnte, die von Jazzmusikern kontinuierlich gespielt werden und die Stilentwicklung überdauert haben. Einigen Standards ist auch der Übergang in andere Musikstile (Popsong, Chanson und Schlager) gelungen.
Viele Melodien die zu Standards wurden, stammen ursprünglich aus den verschiedenen Genres der Unterhaltungsmusik wie: Broadway-Shows, Musicals, Hollywood-Filme, und sogar Operetten. Die Hochphase dieser sogenannten Standards war die Ära des Swing. Einige Jazzstandards stammen aber auch aus „Überlieferungen des 19. Jahrhunderts, aus Ragtime, klassischem Blues, frühem Jazz, aus dem Chicago-Jazz der zwanziger Jahre, dem Swing der dreißiger und vierziger, dem Bebop und Hardbop, dem Bossa Nova, dem modalen und selbst dem Free Jazz.“
Die Interpretation von Standards wird ständig verändert und erweitert. Einige „Umarbeitungen“ von Songs aus dem Great American Songbook sind heute als Ausgangspunkt einer Jazzinterpretation beliebter als die Originale.“
„Der Begriff Great American Songbook umfasst eine nicht genau festgelegte Anzahl herausragender Songs der amerikanischen Unterhaltungsmusik von den 1930er bis 1960er Jahren. Sie sind Teil des stilistisch und zeitlich weiter ausgelegten Classic Pop oder Traditional Pop (für den Grammy Awards vergeben werden), also der vom Rock ’n’ Roll noch unbeeinflussten „klassischen“ Popmusik mit ihrem Ausgangspunkt in der Tin Pan Alley. Der Begriff Great American Songbook bringt die Ansicht zum Ausdruck, dass es sich dabei um den künstlerischen Höhepunkt des (gesungenen) populären Musikschaffens in den USA gehandelt habe.“
Was ist eine Rhythmusgruppe?
„Rhythmusgruppe (auch Rhythmussektion, engl. rhythm section) ist bei Bands der Teil der Besetzung, der für den Rhythmus eines Musikstückes verantwortlich ist. Die Rhythmusgruppe hat sich insbesondere im Jazz herausgebildet. In den 1930er Jahren war die typische Besetzung dieses Band-Bestandteils Schlagzeug, Kontrabass und Klavier. Als Begleitinstrument kam bald die Gitarre hinzu. Heute gibt es eine Vielfalt von möglichen Besetzungen einer Rhythmusgruppe. Zum Beispiel sind im afro-kubanischen Kontext ein oder mehr Percussionisten die Regel. “ [Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Rhythmusgruppe]
Was ist ein Lead Sheet?
„Ein Leadsheet oder Lead-Sheet ist eine vereinfachte Notationsweise eines Stückes, die nur aus der Melodie (unter Umständen mit Text) und seinen Harmonien in Akkordsymbolschrift besteht und in der Jazz- und Rockmusik weit verbreitet ist. Größere Sammlungen von Musikstücken, zum Beispiel das Real Book, enthalten Leadsheets. Leadsheets sollen das spontane Spielen und Begleiten der notierten Stücke, zum Beispiel in Jamsessions, vereinfachen und dabei Interpretationsfreiheit lassen. Kompositionen können einfach als Leadsheet notiert werden, ohne dass eine konkrete Instrumentierung oder ein Arrangement festgelegt zu werden braucht.“[Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Leadsheet]
Was ist ein Realbook?
„Das Real Book ist eine Sammlung transkribierter Jazzkompositionen und wird auch als „Bibel des Jazz“ bezeichnet. Die verschiedenen Ausgaben des Real Books enthalten Leadsheets zahlreicher Jazzstandards. Seit den 1970er Jahren ist eine ganze Reihe verschiedener Ausgaben erschienen, die sich sowohl inhaltlich wie auch hinsichtlich ihrer Qualität, ihrer Werkstreue und ihres urheberrechtlichen Status unterscheiden. Solche Sammlungen werden als Fakebook bezeichnet. Das Konzept des Fakebooks ist schon deutlich älter als das Real Book, das jedoch der geläufigste Vertreter ist.“ [Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Real_Book]
Außerdem:
Adam Neely zu Realbooks - https://www.youtube.com/watch?v=dD0e5e6wI_A
Adam Neely zum Musikstudium - https://youtube.be/7vY3IVxllfU?t=456
Weitere Informationen auf Anfrage unter: stuvo@neue-musik-leipzig.de